Im Rahmen eines DAAD-Stipendiums forscht Prof. Dr. Marina Andrazashvili (Staatliche Ivane-Javakhishvili-Universität Tiflis/Georgien) derzeit am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg. Über ihre Forschungen hält sie Vorträge am IDS Mannheim sowie am Germanistischen Seminar Heidelberg. Die Vorträge finden statt am 18. Oktober 2017 um 15 Uhr am IDS (Vortragssaal) sowie am 24. Oktober 2017 um 18.15 Uhr im Germanistischen Seminar (Raum 005, Karlstraße 2). Marina Andrazashvili berichtet dabei über den Transfer von Eigennamen vom Deutschen ins Georgische.

Die Erstellung eines Wörterbuchs der Toponyme Deutschlands wird nicht als Ziel des zu präsentierenden Forschungsprojektes betrachtet, sondern eher als Ergebnis der kontrastiven Analyse der Äquivalente deutscher Eigennamen (Toponyme sowie Anthroponyme) in den georgischen Quellen (mitunter auch unter diachronischem Gesichtspunkt) zwecks Erschließung ihres Übertragungspotenzials. Daher wird im Vortrag vorrangig über die Arbeitsvorgänge selbst und die erzielten Ergebnisse berichtet, die anschließend auch zur Erstellung des Wörterbuchs geführt haben.

Bei der Analyse werden einerseits die morphosyntaktische Struktur sowie notfalls die semantische Beschaffenheit der Eigennamen im Deutschen berücksichtigt, andererseits aber die Besonderheiten der phonotaktischen bzw. der graphotaktischen Regeln des Georgischen. In Betracht gezogen werden ebenso die Formen, die durch den Einfluss interlingualer Allonyme ins Georgische eingedrungen sind und aufgrund der Stabilität des nationalen Langzeitgedächtnisses nur unter linguistisch fundierten Bedingungen rückgängig gemacht und ggf. durch neue, legitimierte Varianten ersetzt werden können. Nicht zuletzt wird im Vortrag versucht, die erarbeitete Transfermethodologie im Rahmen der entsprechenden Fachterminologie zu erschließen und diese auch auf ihre Adäquatheit zu überprüfen.

Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Für Rückfragen steht Ihnen Dr. Janine Luth unter luth@ezs-online.de gerne zur Verfügung.