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Europäisches Zentrum für Sprachwissenschaften Heidelberg / Mannheim

Europäische Diskursgemeinschaft (EuDG)

Europäische Diskursgemeinschaft (EuDG)

Europäische Diskursgemeinschaft: Perspektivenfrieden und Perspektivenstreit

Europa ist nicht nur eine politische und ökonomische (Werte-)Gemeinschaft, sondern bildet auch einen gemeinsamen, diskursiven Raum, die Europäische Diskursgemeinschaft: Vor unterschiedlichen sprachlichen und kulturellen Hintergründen wird in verschiedenen Ländern der EU ein breites Spektrum gesellschaftlich relevanter Fragen zur selben Zeit diskutiert (Europäische Integration, Migration, Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Bürgerrechten, etc.). Unser Projekt basiert auf der Annahme, dass sich die Bürger Europas im diskursiven Umgang mit Fakten und Fachinhalten und insbesondere beim Transfer von Expertenwissen aus verschiedenen Bereichen in einer Diskursgemeinschaft bewegen – trotz der vordergründig einzelsprachlichen Kulturbindung. Es gibt bisher jedoch keine diesem Gegenstand adäquate übersprachliche und sprachvergleichende Diskurslinguistik.

Im Projekt Europäische Diskursgemeinschaft: Perspektivenfrieden und Perspektivenstreit arbeiten wir an einer korpusbasierten, kontrastiven Methodologie, die qualitative und quantitative Verfahren kombiniert, als Grundlage für eine multilinguale und sprachvergleichende Diskurslinguistik. Ziel des Projektes ist es, eine sukzessiv erweiterbare, multilinguale Methodenplattform zur kontrastiven Untersuchung sprachübergreifender Diskurse zu entwickeln und an einem spezifischen Diskurs zu testen. Damit sollen je sprachgebundene Sachverhaltsdarstellungen, Diskursperspektiven, Denkstile und Interpretationsroutinen transparent gemacht werden.

In der Pilotphase des Projekts dient uns zunächst der Impfstreit als europaweiter Diskursgegenstand. Das Thema wurde einerseits aufgrund der hohen gesellschaftlichen Relevanz und Emotionalität und andererseits aufgrund einer spezifischen Kombination aus allgemeinen und fachlichen Inhalten ausgewählt. Anhand eines kleinen Zeitungsartikelkorpus identifizieren und analysieren wir in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch relevante Diskursparameter, bei denen wir Annotationen auf einer autosemantischen Mikro- und einer abstrakten, interpretationsbasierten Makroebene miteinander kombinieren und im Hinblick auf verschiedene Fragestellungen auswerten. Unsere Annotationsparameter erfassen insbesondere argumentative Strukturen, sprachkulturelle Konzeptionalisierungen, Emotionen und inhaltliche Positionierungen. Die Auswertung soll Aufschluss über die Hauptkonvergenzen und -divergenzen zwischen den verschiedenen Sprachen und Kulturen geben, insbesondere hinsichtlich der prävalenten argumentativen und emotionalen Muster und wie diese sprachlich realisiert werden.

In dem Projekt entsteht gerade im Rahmen der 4EU+ European University Alliance eine internationale Zusammenarbeit mit der Universität Sorbonne in Paris, der Karls-Universität in Prag,  der Universität in Warschau und der Universität Mailand (UNIMI). Unter dem Flagship 2 Europe in a changing world: Understanding and engaging societies, economies, cultures and languages wird die Zusammenarbeit intensiviert und gemeinsam wird ein Beitrag zur Lösung wichtiger gesellschaftlicher Herausforderungen erarbeitet.

Veröffentlichungen

Atayan, V., Felder, E., Fetzer, B., Mattfeldt, A., Moretti, D., Straube, A., & Wachter, D. (2020). Europäische Diskursgemeinschaft.: Projektskizze einer sprachvergleichenden Diskursanalyse. Linguistik Online, 103(3). https://doi.org/10.13092/lo.103.7113

Kurse

Oktober 2023 Dezember 2023
4EU+ Joint Course: Emotionen und Moralisierung im Diskurs (Schwerpunkt KI-Diskurs)
Institut für Übersetzen und Dolmetschen, Universität Heidelberg und Institut Germanistik, Universität Warschau

Der Kurs findet sowohl online als auch in Präsenz an den beiden Standorten der Veranstalter (Warschau und Heidelberg) statt.

Kursbeschreibung hier

Der Kurs beinhaltet außerdem eine zweitägige Blockveranstaltung in Heidelberg am 22. und 23.11.23; das Workshop-Programm für die Blockveranstaltung kann hier eingesehen werden.

November 2020 – Februar 2021
Online-Kurs: Komplexe Annotationen in der Diskursanalyse
Institut für Übersetzen und Dolmetschen, Universität Heidelberg, Universität Warschau

Kursbeschreibung hier

Oktober 2021 – Ende Februar 2022
Online-Kurs: Komplexe Annotationen in der Diskursanalyse
Institut für Übersetzen und Dolmetschen, Universität Heidelberg, Universität Warschau

Kursbeschreibung hier

Oktober 2022 – Februar 2023
Online-Kurs: Emotionen im Diskurs
Institut für Übersetzen und Dolmetschen, Universität Heidelberg und Instytut Germanistyki, Universität Warschau

Kursbeschreibung hier

Workshops

21.-24. Juni 2023, Workshop
Institut für Germanistik, Universität Warschau

Tagung des Netzwerks Europäische Diskursgemeinschaft

Programm hier

20.-21. September 2021, Projekt-Workshop
Institut für Übersetzen und Dolmetschen, Universität Heidelberg

Gemeinsamer Workshop mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Partneruniversitäten im Rahmen der 4EU+-Allianz.

Programm hier

23.-24. Juni 2022, Summer School

Dipartimento di Lingue, Letterature, Culture e Mediazioni, Università degli Studi di Milano

Summer School mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Partneruniversitäten im Rahmen der 4EU+-Allianz.

Programm hier

Tagungen und Präsentationen

14.-16.02.2019: Tagung der DGPuK-Fachgruppe „Mediensprache – Mediendiskurse“, Technische Universität Darmstadt

Digitalität – Medialität – Diskursivität.  Methoden der Mediendiskursanalyse 

15.-19.07.2019: Heidelberg Computational Humanities Summer School (HCH19), Universität Heidelberg

Poster Presentation

12.-15.10.2022: Tagung Diskursanalytische Perspektiven auf medizinische Kommunikation im Institut für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Heidelberg

Programm hier


Projektleitung: Prof. Dr. Vahram Atayan und Prof. Dr. Ekkehard Felder
Projektmitarbeiter: Maria Becker-Adrian, Bettina Fetzer, Dr. Anna Mattfeldt (bis 2020), Daniele Moretti, Vanessa Münch (bis 2019), Annika Straube und Daniel Wachter
Projektförderung: Innovationsfonds „FRONTIER“ im Rahmen der Exzellenzinitiative (2018), 4EU+-Allianz im Flagship 2 (2020-2022)

Bildautor (Code): <a href=“http://www.Live-Karikaturen.ch“ rel=“cc:attributionURL“>www.Live-Karikaturen.ch</a>, Lizenz: <a href=“http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/“ rel=“license“>CC BY-SA 4.0 international</a>